Wenige Jahre vor Christi Geburt besetzten die Römer das Königreich Norikum (etwa das Gebiet des heutigen Österreich mit Ausnahme der westlichen Bundesländer). Römische Zivilisten, die zum größten Teil in der Verwaltung der besetzten Gebiete tätig waren, errichteten oft wunderbare Häuser oder Villen mit Einrichtungen, die den Einrichtungen unserer modernen Häuser sehr ähnlich waren.
Man denke da nur an Wasserleitungen, Zentralheizungsanlagen und großzügig ausgebaute Bäder. Die römische Stadt Flavia Solva in der Nähe von Leibnitz war der Mittelpunkt der Verwaltung. Für damalige Verhältnisse gut ausgebaut war das Straßennetz, das von Italien aus bis an die Enns reichte. Auch das Raabtal war durch eine Straße erschlossen.
Allmählich wurde die Lebensweise der ursprünglichen keltischen Bevölkerung dieses Gebietes den Sitten und Gebräuchen der Römer angepasst und in der späteren Zeit der römischen Besatzung dürfte dann eine erste, wenn auch nur oberflächliche Christianisierung unseres Gebietes vom Patriarchat Aquileia (Stadt in der Provinz Udine, Norditalien) ausgehend, geschehen sein.
Die Anwesenheit der Römer im Gebiet der Pfarre Paldau ist durch das Vorhandensein von Grabhügeln auf dem Saazkogel und in anderen Gegenden bezeugt. Ein Sarkophag (Steinsarg) aus einem römerzeitlichen Grabhügel vom Saazkogel, der im vorigen Jahrhundert ausgegraben worden ist, ist im Joanneum im Schloss Eggenberg in Graz ausgestellt. Allerdings sind diese Gräber zum Großteil schon im vorigen Jahrhundert durch unsachgemäße und vereinzelte Raubgrabungen zerstört worden, und die dabei gemachten Funde sind verschwunden. Nur einzelne von diesen Fundobjekten werden im Landesmuseum Joanneum im Schloss Eggenberg in Graz verwahrt.

Ausgrabung am SaazkogelAusgrabung am Saazkogel